Fahrtests
Um die Wirksamkeit des zusätzlichen Handantriebs für das Nordic Trike zu demonstrieren, haben wir einen einfachen Fahrtest durchgeführt. Dazu haben wir uns eine Testrunde mit folgenden Merkmalen ausgesucht:
- Rundenlänge 2.85 km, ca. 10 Höhenmeter Anstiege in der Runde.
- Etwa zwei Drittel der Strecke waren Teerstraße der Rest Feldweg.
- Alle Reifen (MTB-Reifen) waren auf 3 bar aufgepumpt.
Der Testfahrer (ca. 85 kg) ist ein gleichmäßiges Tourentempo gefahren mit Geschwindigkeiten zwischen 10 und 25 km/h. Die Trittfrequenz lag beim MTB um die 60 U/min, mit Einsatz Handantrieb war sie etwas kleiner. Die eingesetzte Manpower wurde nur grob durch Einhalten von gleichem Atemrhythmus kontrolliert.
Drei verschiedene Testfahrräder wurden benutzt:
a) Mountainbike: Gewicht 14 kg, Reifen 27,5".
b) Mountainbike mit beladenem Hänger:
Ein Transporthänger mit 20" Rädern wurde mit zusätzlicher Last beladen, bis Fahrrad und Anhänger 42 kg schwer waren.
c) Nordic Trike:
Vorn mit 20" MTB Reifen, hinten mit 24" MTB Reifen, Masse 42 kg.
Es wurde in drei Testvarianten gefahren:
- nur Fußantrieb,
- Fuß- und Handantrieb,
- Fußantrieb mit Klickpedal und Handantrieb.
Damit konnte eine erster grober Fahrtest realisiert werden, um einzuschätzen, was der Handantrieb eigentlich beim Nordic Trike bringt. Die mittlere Fahrgeschwindigkeit über die Testrunde wurde einfach aus der Fahrzeit berechnet. Da die Manpower des Fahrers nur grob kontrolliert werden konnte, sind die ermittelten Geschwindigkeiten nur als Richtwerte zu verstehen.
Dieser Test kann mit Einsatz von elektronischer Puls-, Trittfrequenz- und Geschwindigkeitsmessung bestimmt deutlich verbessert werden. Moderne Fahrrad-GPS Systeme bieten hier enorme Möglichkeiten zu umfangreicherer Auswertung aufgrund von Datenlogging.
Testrundenfahrt mit verschiedenen Fahrrädern zum Demonstrieren der Effektivitätssteigerung des zusätzlichen Handantriebs
Unsere kleine Testrundenfahrt gibt uns aber die Möglichkeit besser einzuschätzen, was der "Biomotor" Mensch in verschiedenen Sitzpositionen und Antriebsarten beim Fahrrad leistet.
a) MTB und MTB mit Hänger: Das MTB allein fährt am schnellsten. Mit Hänger und Fahrer ist es so schwer wie das Nordic Trike (30% schwerer). Da unter 20 km/h im Wesentlichen nur die Rollreibungskräfte die Geschwindigkeit bestimmen, sollte die Geschwindigkeit bei MTB und Hänger um 30% sinken, was wir auch ziemlich genau sehen. Außerdem haben wir so einen Vergleichspunkt, was der Fußantrieb in senkrechter Tretposition bei diesem Gesamtgewicht leistet.
b) Nordic Trike mit Fußantrieb (2 Fußtakte): Zwei Fußantriebstakte stehen je Umdrehung zur Verfügung. Das Nordic Trike ist langsamer als das gleich schwere MTB mit Hänger. Hier zeigt sich, dass der Fahrer in Liegerad Tretposition etwas ineffektiver als in senkrechter Tretposition ist.
c) Nordic Trike mit Fuß- und Handantrieb (2 Fuß und 4 Handtakte): In einer Umdrehung stehen jetzt 2 Fuß- und 4 Handtakte zur Verfügung. Der zusätzliche Handantrieb macht das Fahrzeug etwas schneller, als das gleich schwere MTB mit Hänger. Durch den Handantrieb konnte die Effektivität der Kraftumsetzung des Fahrers um 10 bis 20% verbessert werden.
d) Nordic Trike mit Klickpedale und Handantrieb (4 Fuß- und 4 Handtakte): Mit 8 Arbeitstakten je Umdrehung läuft der Antrieb vom Nordic Trike nun schön rund wie ein V8-Motor. Gut 20% mehr Geschwindigkeit als mit simplem Fußantrieb erreicht der Fahrer hier bei gleicher Manpower.
Aus dem Fahrtest ergeben sich ein paar Schlussfolgerungen:
- Das Nordic Trike ist langsamer als Fahrräder und man sollte keine gemeinsamen Touren planen, wo alle im Pulk fahren wollen.
- Das Nordic Trike mit Handantrieb ist eine interessante Alternative zum Fahrrad mit Hänger, wenn es gleiches Leergewicht hat ( 25 - 30 kg) und mit einem Handantrieb ausgerüstet ist. Hat es noch etwas Verdeck gegen schlechtes Wetter, ist es für alle Alltagsfahrten zu empfehlen.
- Als Sportgerät oder für lange touristische Touren bringt das Klickpedal im Nordic Trike nochmal etliches. In die Klickpedale rein- und raus zu kommen, ist auch für Ungeübte beim Trike (das nicht umfallen kann) kein Problem. Mit 8 Arbeitstakten je Umdrehung erreicht der Fahrer eine sehr gleichmäßige Kraftausnutzung und ist dank geringerer Einzelkräfte deutlich effektiver.