Über das Nordic Trike
Seit über 15 Jahren fahren wir selbstgebaute Fahrradtrikes und –quads in Analogie zum Liegerad. Während wir damit in flachen Gegenden gut zurecht kamen, waren sie im mehr bergigen Thüringen oft an ihrer Grenze angelangt.
Abhilfe schaffte, mehr Gangschaltung mit mehr Untersetzung einzusetzen, und ein zusätzlicher Handantrieb, bei dem die Hände sowohl zum Lenken, als auch wenn nötig, zum Antrieb eingesetzt werden. Etliche Eigenbaufahrräder sind auf diese Weise entstanden, und haben uns bei Ferienfahrten begleitet. Weil der Bewegungsablauf mit Handantrieb ähnlich zum Nordic Walking ist, haben wir sie „Nordic Trike“ oder „Nordic Quad“ genannt.
Nordic Trike mit Handantrieb 2009
Die Idee vom zusätzlichen Handantrieb wurde in einer Zeit geboren, als es noch keine zusätzlichen Elektroantriebe in Fahrrädern gab, und wir so die einzige Möglichkeit für mehr Power am Fahrrad nutzen wollten. Inzwischen erobern Elektrofahrräder in erfreulich großer Stückzahl den Markt, ermöglichen auch Senioren das Fahren auf für sie sonst unerreichbaren Strecken. Möglicherweise verliert dadurch das Nordic Trike an Bedeutung sowohl als Alltagsfahrzeug z.B. zum Einkaufen als auch zum Bewältigen stark bergiger Strecken. Dagegen wird es sicher eine Domäne der mehr sportlich interessierten Fahrer bleiben, hauptsächlich geeignet für längere Fahrradtouren (z.B. mit Campingsachen im Gepäck).
Die industrielle Herstellung von Fahrrad Trikes und -quads (oft auch als Velomobile bezeichnet) hat sich in den letzten 10 Jahren erfreulich entwickelt. Die früher in Germersheim (seit 2023 in Lauchringen) stattfindende Spezialradmesse („Spezi“) legt ein beredtes Zeugnis davon ab. Verschiedene Lösungen für Trikes oder Quads mit Handantrieb werden dort inzwischen auch vorgestellt. Ein kommerziell hergestelltes Trike oder Quad mit unserem Seilhandantrieb dagegen gibt es bisher noch nicht.
Im Folgenden wollen wir (vielleicht auch als Anregung für eigene Überlegungen) sowohl über Technik als auch über Touren mit Nordic Trikes berichten.